Unfall ...

In meinen 27 Jahren mit Stoma hab ich schon viele kleinere und größere "Unfälle" erlebt.
Am Anfang waren sie viel häufiger und meine Probleme damit waren auch viel größer.
Inzwischen bin ich schon viel entspannter und sicher auch selbstsicherer geworden was mein Stoma und die Unfälle damit betrifft.

Und sie sind eigentlich schon ziemlich selten geworden.

Erst letztes Wochenende aber hatte ich wieder einen dieser unangenehmen Unfälle.
Ziemlich spät und ziemlich viel gegessen - was nie besonders klug ist, wie ich ja definitiv schon lange weiß.

Trotzdem macht man es immer wieder mal :-)

Irgendwie hatte ich im Schlaf schon das Gefühl, dass mein Stoma ziemlich voll war.

Normalerweise werde ich dann wach und entleere meinen Beutel.

Eine blöde Drehung mit dem vollen Beutel hatte aber zur Folge, dass das Klicksystem dem nicht mehr gewachsen war und der Beutel abging und alles was darin war sich begann im Bett zu verteilen.
Natürlich bin ich in dem Moment blitzwach und versuche zu retten was zu retten ist.
Meistens leider nicht viel ...

Aber ich hab damit auch schon Routine, wenn man das so sagen kann.

Also das Stoma mit der Hand abdecken und erst mal schnell in die Dusche.

Ist man erst mal sauber wird die Sauerei bereinigt.

Ich schlafe grundsätzlich mit wasserdichter Unterlage unter dem Leintuch, damit ich keine Matratze versaue.

Bettwäsche wird abgezogen und kommt sofort in die Waschmaschine.

Frische Bettwäsche wird aufgezogen und ab geht es wieder ins Bett.

Damit ist die Sache erledigt und ich hab normalerweise auch kein Problem ziemlich rasch wieder weiterzuschlafen.

Ich hab ziemlich lange gebraucht um dies Abgeklärtheit bei einem Unfall zu entwickeln.

Ich hab mich viele Jahre sehr geärgert, wenn mir so ein Unfall passiert ist.

Aber ich weiß inzwischen, dass ich es nie ganz werde verhindern können und dass es mir gar nichts bringt oder hilft, wenn ich mich darüber ärgere. Also abhaken und weiterschlafen, oder wie manche sagen, wenn man hinfällt, Krönchen richten und wieder aufstehen :-)